Es tauchen immer wieder Schlagzeilen auf, in denen behauptet wird, dass Bio-Lebensmittel nicht gesünder seien als konventionell erzeugte. Die Vorteile einer biologischen Ernährungsweise sind allerdings nur schwer zu übersehen. Bio-Produkte sind ökologisch, gesundheitlich und selbstverständlich auch ethisch vorteilhafter. In diesem Beitrag fassen wir die wichtigsten Argumente für dich zusammen.
An der kalifornischen Universität in Stanford werteten Wissenschaftler in einer Studie über Bio-Lebensmittel zahlreiche Ergebnisse aus unterschiedlichen Forschungen aus. Sie untersuchten dafür insgesamt 240 Studien, in denen nach den Bio-Richtlinien produzierte Lebensmittel mit denen verglichen wurden, die konventionell erzeugt wurden. Einige dieser Studien beschäftigten sich mit der Frage, wie sich eine Bio-Ernährung auf die Gesundheit der Menschen auswirke — oder ob diese überhaupt keine Wirkungen zeige. Die Forscher stellten fest, dass Menschen, die sich biologisch ernähren, durch ihre Nahrung signifikant weniger Pestizide zu sich nehmen. Zwar heißt es, dass dank der erlaubten Grenzwerte auch bei konventionellen Nahrungsmitteln kein Risiko bestünde, doch für einen Teil der Pestizide gibt es überhaupt keine Grenzwerte, sondern sogenannte Höchstmengenvorschläge. Selbst illegale Pestizide werden immer wieder in Obst und Gemüse nachgewiesen. Dazu kommt, dass manche Chemikalien ihre schädliche Wirkung gegenseitig verstärken können.
Bio-Lebensmittel enthalten mehr Vitamine
Zwar hängt der Vitamin- und Nährstoffgehalt von Obst und Gemüse in erster Linie vom Standort, den angepflanzten Sorten, der Qualität des Bodens und dem richtigen Zeitpunkt der Ernte ab, doch längst steht fest: Sowohl bei Bio-Gemüse als auch bei Bio-Obst ist der Gehalt an sekundären Inhaltsstoffen größer. Diese sind für die Gesundheit ebenso wichtig, wie beispielsweise das Vitamin C. Aber auch dieses ist in Bio-Gemüse und Obst in deutlich höheren Mengen enthalten. Dies liegt vor allen Dingen daran, dass das so erzeugte Obst und Gemüse mehr Abwehrstoffe und Antioxidantien bilden muss, da es nicht mit Pestiziden vor Krankheiten und Feinden geschützt wird. Zudem wird im konventionellen Anbau synthetischer Dünger genutzt. Dieser lässt zwar die Pflanzen schneller wachsen, sie reichern dadurch aber hauptsächlich Wasser an.
Mehr Omega-3-Fettsäuren und weniger Nitrat
Bio-Lebensmittel haben einen wesentlich geringeren Nitrat-Anteil. Dieser wirkt sich, ebenso wie das Verbot synthetischer Pestizide im Biolandbau, gleichermaßen positiv auf die menschliche Gesundheit wie auf die Umwelt aus. Für tierische Lebensmittel aus dem Ökolandbau lässt sich feststellen, dass sie in vielen Fällen einen höheren Anteil an wertvollen Omega-3-Fettsäuren enthalten. Trinken Kleinkinder Bio-Milch statt konventionell erzeugter Milch, leiden sie seltener an Hautallergien. Das liegt daran, dass diese Tiere Gras und Heu fressen dürfen und in den Genuss von Freilandhaltung kommen. Konventionell gehaltene Kühe bekommen vor allem Soja, Getreide und Mais zu fressen und verbringen ihr ganzes Leben im Stall. Auch Eier von Bio-Hühnern sind vorteilhaft für Menschen und Tiere. Sie sind deutlich weniger mit Keimen belastet, die bereits gegen Antibiotika resistent sind.
Bessere Wirksamkeit von Antibiotika
Die Entdeckung von Penicillin und anderen Antibiotika war ein Meilenstein in der Medizingeschichte. Dadurch wurde die Heilung von Menschen möglich, für die es vorher keine Rettung gab. Seit Antibiotika allerdings zunehmend in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt werden, steigt die Gefahr, dass sich dagegen resistente Keime ausbreiten. Industrielle Tierhaltung beinhaltet allerdings oftmals die Gabe von Antibiotika als vorbeugende Maßnahme gegen Krankheiten. Keime haben so die Gelegenheit, gegen diese Antibiotika Resistenzen zu entwickeln. Gelangen diese resistenten Keime in ein Krankenhaus und breiten sich dort aus, werden viele bis dahin gut wirksame Medikamente wirkungslos. In einer artgerechten Tierhaltung treten derartig resistente Keime dagegen so gut wie überhaupt nicht auf. Eine Bio-Ernährung trägt somit nicht nur zum Tierschutz bei, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass Antibiotika weiterhin wirksam bleiben.
Saisonal und regional ist die beste Wahl
Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, hat längst entdeckt, dass Gemüse und Obst dann am besten schmecken, wenn es frisch geerntet auf den Tisch kommen. Saisonale und regionale Gemüse sind nicht nur wesentlich frischer, sondern den weit gereisten Lebensmitteln geschmacklich deutlich überlegen. Die regionalen Obst- und Gemüsesorten enthalten zudem mehr Vitamine, Mineralstoffe und andere Inhaltsstoffe, da die lange Lagerung wegfällt. Zusätzlich profitiert unsere Umwelt, da hierbei nur kurze Transportwege anfallen. Wer selbst keinen Wochenmarkt in der Nähe hat, kann sich oft eine Bio-Abokiste bestellen und Obst und Gemüse frisch liefern lassen.
Ökolandbau schützt unsere Landschaft
Wer den ökologischen Landbau mit der konventionellen Landwirtschaft vergleicht, sieht auf den ersten Blick, dass hier die Artenvielfalt deutlich größer ist. Die Methoden der ökologischen Landwirtschaft sind zudem besser an den Klimawandel angepasst und reduzieren gleichzeitig die schädlichen Emissionen. Es wird wesentlich weniger fossile Energie verbraucht und gleichzeitig wird die Energie besser ausgenutzt. Die Tiere verbringen nicht ihr gesamtes Leben nur im Stall, sondern pflegen das Grünland. Außerdem schafft der ökologische Landbau mehr Arbeitsplätze in der Landwirtschaft — und das besonders in wirtschaftlich abgehängten Regionen. Dazu wird auf vielen Ökobauernhöfen Wärme und Strom nachhaltig erzeugt. Somit erfüllt der Ökolandbau mehrere Funktionen auf einmal: Es werden gesunde Lebensmittel produziert, er sorgt für die Pflege der Kulturlandschaft und für den Schutz unserer Umwelt.
Bio-Ernährung ist für alle ein Vorteil
Geht es um das Thema der Biodiversität, sind Bio-Bauern unschlagbar im Vorteil. Dank der naturnahen Bewirtschaftung sind hier wesentlich mehr Pflanzenarten und Kleinlebewesen zu finden als auf konventionell bewirtschafteten Flächen. Das ist auch kein Wunder, schließlich verzichten die Bio-Bauern auch auf große Monokulturen. Auf ihren Feldern darf auch Unkraut wachsen. Selbst auf den Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger verzichten die Bio-Bauern. Sie säen stattdessen Kleegras und Senf als Gründüngung, damit sich der Acker in der Ruhepause selbst mit dem nötigen Stickstoff versorgen kann. Kommen dann wieder Feldfrüchte in den Boden, finden sie genügend Nährstoffe für ihr Wachstum. Damit bleibt sowohl das Grundwasser, aber auch Bäche und Flüsse sauberer.
Und was die Erderwärmung betrifft: Die ökologische Landwirtschaft ist wesentlich klimafreundlicher, da bei der Düngung ohne Stickstoff kein Distickstoffmonoxid freigesetzt wird. Dieses, auch unter dem Namen Lachgas bekannte, Gas kann sich extrem auf das Klima auswirken. Weiterhin sind die biologisch bearbeiteten landwirtschaftlichen Flächen dazu in der Lage, deutlich mehr Kohlendioxid in sich aufzunehmen und damit zu binden als die konventionellen Böden.
Dies zeigt, dass Bio-Ernährung die nachhaltigste und damit sinnvollste Methode der Ernährung ist. Sie hilft uns nicht nur gesünder zu leben, sondern ist auch für die Natur und den Bauern selbst am nachhaltigsten. Dir fallen noch andere Gründe ein? Seit wann legst du Wert auf eine biologische Ernährungsweise? ?