Tourismus ist nicht nur schöner Zeitvertreib und wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern hat auch gravierende Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Angesichts des Klimawandels sind auch die Treibhausgasemissionen durch das Reisen immer weiter in den Fokus gerückt. Manchmal kann und will man aber trotzdem nicht auf Urlaub in fernen Ländern verzichten. Wir sind davon überzeugt, dass Reisen auch positive Auswirkungen für Natur und Mensch vor Ort haben kann. Tourismus ist auf eine intakte Natur angewiesen, deswegen ist eine nachhaltige Nutzung dieser essenziell für die Branche. Wir zeigen dir, wie du möglichst nachhaltig reisen kannst und wieso das so wichtig ist.
An- und Abreise
Den größten Teil der durch den Tourismus verursachten Emissionen machen die An- und Abreise aus. Dabei spielt nicht nur die Wahl des Transportmittels, sondern auch die Entfernung zum Wohnort und die Dauer des Aufenthalts eine große Rolle. So sind Fernreisen, die mit Fliegen verbunden sind für mehr als 17 % der klimaschädlichen Emissionen im Tourismus verantwortlich. Allein ein Flug von Düsseldorf nach Cancún setzt über sechs Tonnen CO2 in die Welt. Laut Weltklimarat dürfen die Pro-Kopf-Emissionen jedes Menschen aber nicht mehr als zwei Tonnen CO2 pro Jahr betragen, wenn die Klimaziele eingehalten werden sollen.
Aber musst du denn immer so weit wegfahren, um zu entspannen und einen schönen Urlaub zu haben? Kann es auch mal Rügen sein statt die Bahamas? Wir empfehlen deswegen: Weniger ist mehr. Je näher das Urlaubsziel ist, desto geringer ist der Energieverbrauch und die damit verbundenen klimaschädlichen Emissionen. Wir sind davon überzeugt, dass es nicht immer mit dem Flugzeug um die halbe Welt gehen muss, um einen unvergesslichen Urlaub zu erleben. Außerdem haben wir ein extra Nachhaltigkeitskriterium, das Unterkünfte auszeichnet, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Hier bleibt dein C02-Fußabdruck besonders klein.
Nachhaltige Unterkünfte
Nachhaltige Unterkünfte sind Ferienhäuser, Bio-Bauernhöfe und Eco-Lodges, die umweltverträglich agieren. Umweltbewusste Betriebsführung ist wichtig für den Tourismus und hat in den letzten Jahren viel Zuspruch bei den deutschen Reisenden erreicht. Eine Studie vom Studienkreis für Tourismus und Entwicklung, die im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt wurde, zeigt folgendes Ergebnis: Für jeden zweiten ist die Umweltfreundlichkeit von Urlaubsorten und Unterkünften bei der Urlaubsplanung von Relevanz.
Jede nachhaltige Ferienunterkunft muss mindestens vier unserer 10 Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, um von uns gelistet zu werden. Dazu gehören Abfallvermeidung und -trennung, sowie Energie- und Wassersparmaßnahmen. Viele Unterkünfte laufen mit 100 % Ökostrom, verwenden erneuerbare Energie und achten bei der Einrichtung darauf energiesparend zu agieren, indem sie zum Beispiel die berühmt berüchtigte Minibar weglassen. Wassersparende WCs und Wassersparhähne sind effiziente Maßnahmen gegen Verschwendung.
Die Produktpalette: regional und saisonal
Lange Transportwege bedeuten hohen Energieverbrauch und schädliche Emissionen. Durch den Konsum von regionalen Produkten können solche deutlich reduziert werden und gleichzeitig wird die lokale Wirtschaft unterstützt. Doch nicht nur regional ist wichtig, auch die saisonal ist ausschlaggebend für eine nachhaltige Ernährung. Nicht alle Gemüse- und Obst-Sorten, die aus Deutschland und Europa kommen, haben automatisch Saison. Einige werden in Gewächshäusern gezüchtet, welche hohe Energiekosten verursachen. Viele dieser Gemüse werden zudem in Substrat statt „natürlicher“ Erde gezogen.
Viele unserer Unterkünfte bieten ihren Gästen regionale Produkte an, die aus ökologischem Anbau kommen. Dies wollen wir natürlich unterstützen und haben diesem Bereich gleich zwei Nachhaltigkeitskriterien gewidmet.
Umweltschonende Aktivitäten
Aktivitäten, bei denen man die Natur wirklich erleben kann, wie zum Beispiel geführte Wanderungen oder Tierbeobachtungen in Nationalparks, Reitausflüge, Radtouren oder Flussfahrten mit regionaltypischen Booten sind sowohl für den Menschen als auch für Flora und Fauna eine Bereicherung. Noch ein Tipp was nachhaltige Aktivitäten angeht: Finde so viel wie möglich über den Urlaubsort raus! Um ein Gefühl für Land und Leute zu bekommen, solltest du Geschichte, Kultur, Natur und Gewohnheiten genauer unter die Lupe nehmen. Umweltschädliche Aktivitäten wie Mountainbiking und Wandern querfeldein oder Bootsfahrten in ausgewiesenen Wasserschutzgebieten sind ein No-Go. Besonders Sportarten, die einen relativ hohen Wasser- und Energieverbrauch voraussetzen, sollten vermieden werden. Dazu zählen zum Beispiel Golf in Trockengebieten oder Tennis mit Flutlichtbetrieb.
Unser Ziel ist es die Welt ein bisschen grüner zu machen — deins auch?
Und genau deswegen wird Baume gepflanzt. Denn Bäume können so viel mehr als „nur“ Fotosynthese betreiben und Sauerstoff liefern. Das Wurzelsystem der Bäume hält den Boden fest und reduziert so Schäden durch Dürren und Überschwemmungen. Außerdem filtern sie gefährliche Partikel aus der Luft, indem sie diese in ihrer Rinde und ihren Blättern einschließen. Sie absorbieren schädliche Gase wie Stickoxide, Ammoniak, Schwefeldioxid und Ozon aktiv. Ein weiteres Plus: ein einzelner Obstbaum kann mit fortschreitendem Alter über 100 Kilogramm an Früchten pro Jahr liefern. Dabei versorgen sie nicht nur den Menschen, sondern auch Vögel und andere Wildtiere mit Nahrung und bieten ihnen gleichzeitig einen Lebensraum.