Plastik-freie Kreuzfahrten, Züge mit Wasserstoff-Antrieb und sich regenerierende Strände: Im Jahr 2018 sind viele positive Dinge passiert. Wir haben neun besonders inspirierende Nachrichten aus Umwelt und Tourismus für dich zusammengestellt.
Eröffnung des ersten deutschen Solarradwegs
In der Nähe von Köln wurde der erste Solarradweg Deutschlands gebaut. Er ist zwar nur 90 Meter lang, kann aber mit seiner Fläche 16000 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Das entspricht dem Bedarf von vier Haushalten. Der Radweg besteht aus robusten Glaskacheln, die Solarzellen enthalten. Er kann sich außerdem selbst enteisen, LEDs leuchten lassen und Lärm schlucken. Die Idee kam dem Potsdamer Start-up Solmove, weil Dachflächen nicht ausreichend sind, wenn wir unseren Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien beziehen wollen.
Weltweit erster Zug mit Wasserstoff-Antrieb
In Niedersachsen auf der Strecke zwischen Cuxhaven und Buxtehude ist der weltweit erste Wasserstoff-Zug in Betrieb genommen worden. Der Nahverkehrszug kann auf 140 km/h beschleunigen und kommt mit einer Tankfüllung 1000 km weit. Und so geht’s: Umgebungsluft und Wasserstoff werden in einer Brennstoffzelle in Wasser umgewandelt. Die so gewonnene Energie wird in Akkus im Boden des Zuges gespeichert und zum Antrieb des Elektromotors verwendet. Das Abfallprodukt ist lediglich Wasserdampf. So kann der Zug vollständig schadstofffrei fahren und ist eine gute Alternative zum Dieselantrieb.
Bewusstes Duschen mit Ressourcen-Anzeige
Heiße Duschen und lange Bäder verbrauchen besonders viel Wasser und Energie. Das merken besonders Hotelbesitzer in ihren Zahlen. Forscher aus Zürich und Bamberg haben in einer Studie herausgefunden, was sich dagegen tun lässt. Hotelgäste duschten deutlich weniger, wenn ihnen währenddessen der Ressourcenverbrauch angezeigt wurde. Auch ohne persönliche finanzielle Anreize sparten sie mit der Anzeige über 10 % Energie ein.
Hawaii verbietet chemische Sonnencremes
Es wird geschätzt, dass jährlich 14.000 Tonnen Sonnencreme ins Meer gelangen. Hawaii verbietet als erster US-Bundesstaat zwei Stoffe, die in Sonnencremes als UV-Filter enthalten und umweltschädlich sind. Die Regierung sieht hier einen der Gründe für die Zerstörung von Korallenriffen. Da die Insel ein sehr beliebtes Touristenziel ist, wird der Schaden hier besonders deutlich. Alternativer Sonnenschutz mit mineralischen statt chemischen Filtern ist längst vorhanden.
Schiff fahren, ohne Plastikmüll
Die norwegische Reederei Hurtigruten möchte die erste Plastik-freie Reederei der Welt werden. Seit Juni verbannt sie deshalb sämtliche Einweg-Plastikprodukte von ihren Schiffen. Plastikstrohhalme werden beispielsweise durch Metallhalme ersetzt. Auch Partnerunternehmen werden dazu angehalten ohne Kunststoff zu wirtschaften. Als Reiseanbieter in besonders sensiblen Regionen, wie der Antarktis, möchte die Reederei Verantwortung gegenüber der Natur übernehmen.
Flygskam: In Schweden schämt man sich fürs Fliegen
Björn Ferry, ein ehemaliger Biathlon-Sportler sensibilisierte Schweden für die Umweltschädlichkeit von Flugreisen. Er nahm einen Job als Expertenkommentator für die Wintersportsaison nur unter der Bedingung an, dass er zu allen Terminen mit der Bahn reisen durfte. Er ist einer von mehreren schwedischen Prominenten, die auf das Problem aufmerksam machten. Diesen Flygskam (Flugscham) haben sich viele Schweden als Vorbild genommen. Es gab einen Rückgang an inner-schwedischen Flugbuchungen und einen starken Anstieg bei der Nachtzugnachfrage.
„The Beach“ auf unbestimmte Zeit für Touristen geschlossen
Der berühmte Strand aus dem Film „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen. Die thailändische Maya Bay war so bekannt geworden, dass sie dem Touristenansturm nicht mehr standhalten konnte. Bis zu 5000 Touristen am Tag hatten massive Schäden an der Meeresfauna verursacht. Die Regierung beschloss deshalb den Strand zu schließen. Nach einem halben Jahr zeigen sich bereits erste Erfolge: Schwarzspitzen-Riffhaie kehren in die Bucht zurück. Die Korallen vor Ort benötigen aber noch Zeit, um sich vollständig zu erholen.
AirBnB kooperiert mit den Steuerbehörden Dänemarks
Die Buchungsplattform AirBnB steht häufig in der Kritik, dass sie zu Mietpreiserhöhung in Großstädten beitrage. Große Vermieter nutzen wegen der höheren Einnahmen lieber AirBnB und verknappen dadurch das Angebot für Langzeitmieter. Dänemark hat nun als erste Regierung ein Abkommen mit der Buchungsplattform. Sie informiert die dänische Steuerbehörde in Zukunft automatisch über Vermietungen im Land. So wird sichergestellt, dass die Vermieter auch Steuern auf ihre Einnahmen zahlen. Außerdem dürfen Unterkünfte höchstens 70 Nächte im Jahr untervermietet werden.
Kein weiteres Junkfood in Venedig
Nachdem Venedig im Jahr 2017 schon die Eröffnung von neuen Hotels und das Ankern von großen Kreuzfahrtschiffen in der Stadt verboten hatte, folgt nun eine weitere Maßnahme gegen die Touristenmassen. Die Regierung beschloss, dass keine neuen Fast-Food-Filialen eröffnet werden dürfen. Sie sieht darin einen wichtigen Schritt gegen unnötigen Müll, das Verkommen von Esskultur und den unpassenden Anblick von essenden Menschen auf Denkmälern und Brücken.
An dieser Stelle möchten wir als Team von bookitgreen uns ganz herzlich für das erste ganze gemeinsame Jahr bedanken! ? Es war turbulent und schön zugleich. Und wir haben gelernt: nachhaltiger Tourismus wird niemals langweilig! Was hat dich in diesem Jahr besonders bewegt? Wohin ging deine Reise?