Remote Work scheint eine einfache Lösung für eine nachhaltigere Arbeitswelt zu sein, doch der tatsächliche Effekt auf die CO₂-Bilanz hängt von mehreren Faktoren ab. Während der Wegfall von Autofahrten oder Bahnreisen zweifellos Emissionen reduziert, verlagert sich der Energieverbrauch gleichzeitig vom Büro ins Homeoffice. 

Heizkosten, Stromverbrauch und die Nutzung von zusätzlicher Hardware spielen eine ebenso große Rolle wie die Frage, ob Büroflächen überhaupt eingespart werden. Ob Remote Work wirklich nachhaltiger ist oder ob sich Emissionen nur anders verteilen lässt sich also nicht pauschal beantworten. Entscheidend sind die Rahmenbedingungen.

Die Auswirkungen von Remote Work auf die CO₂-Emissionen im Vergleich zur Büroarbeit

stark befahrene Straße
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Die offensichtlichste Einsparung sind die Pendelwege, aber das betrifft vor allem Autofahrer, für die der tägliche Stopp-and-Go-Marathon auf dem Arbeitsweg entfällt. Bei Bahnpendlern sieht die Rechnung etwas anders aus, vor allem, wenn der öffentliche Nahverkehr ohnehin fährt, ob mit oder ohne zusätzliche Fahrgäste.

Aber während im Büro Heizung, Licht und Kaffeemaschinen für viele Menschen gleichzeitig laufen, wird im Homeoffice jeder einzelne Haushalt separat beheizt und beleuchtet. Ob das effizienter ist, hängt stark davon ab, wie energieeffizient das Bürogebäude war und wie viel zu Hause tatsächlich an Zusatzenergie verbraucht wird.

Ein oft übersehener Punkt ist der, dass Büroflächen nicht einfach verschwinden, nur weil Mitarbeitende von zu Hause aus arbeiten. Gebäude bleiben oft weiter bestehen, werden geheizt, gekühlt und gewartet. Hier zeigt sich das wahre Einsparpotenzial erst, wenn Unternehmen aktiv Büroflächen reduzieren, statt sie einfach leer stehen zu lassen.

Welche Faktoren bestimmen, ob Remote Work wirklich Emissionen reduziert?

Schreibtisch mit Laptop, beleuchtet durch natürliches Licht, mit Pflanzen und umweltfreundlichen Materialien
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Remote Work spart nur dann Emissionen, wenn einige zentrale Faktoren zusammenspielen. Vollzeit-Homeoffice hat eine andere Wirkung als hybride Modelle, bei denen trotzdem regelmäßig ins Büro gefahren wird. Wer nur einen Tag pro Woche von zu Hause aus arbeitet, spart kaum CO₂, da das Pendeln weiterhin stattfindet.

Firmenlaptops, Smartphones und Zubehör verursachen bei Herstellung und Entsorgung eine Menge CO₂. Je länger ein Gerät genutzt wird, desto besser fällt die Bilanz aus. Genau aus diesem Grund sollten die Geräte wie Firmen-Smartphones, die mit MDM-Lösungen verwaltet werden, auch remote pfleglich behandelt werden. 

Nur so kann garantiert werden, dass sie möglichst lange genutzt werden. Dennoch landen viele Geräte viel zu früh auf dem Elektroschrott, weil sie vermeintlich veraltet sind. Statt jedes Jahr neue Laptops auszugeben, können Unternehmen auf Wartung, Upgrades und verantwortungsvollen Umgang setzen.

Nicht zuletzt spielt das individuelle Verhalten eine Rolle. Wenn bei 22 Grad Raumtemperatur gearbeitet wird, dabei drei Monitore laufen und nebenbei den Wasserkocher im Dauerbetrieb an ist, verlagert den Energieverbrauch nur, statt ihn wirklich zu senken.

Energieverbrauch im Homeoffice: Einsparpotenzial oder Verlagerung der Emissionen?

Dass jeder sein eigenes Büro zu Hause heizt bedeutet oft mehr Emissionen als gedacht. Während ein voll besetztes Büro meist effizient beheizt wird, müssen einzelne Haushalte oft mehr Energie aufwenden. Ähnlich sieht es mit Klimaanlagen aus, die in warmen Monaten laufen. Der Stromverbrauch durch IT-Geräte ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. 

Während in Büros meist zentrale Server genutzt werden, setzen viele im Homeoffice auf eigene Geräte. Eine entscheidende Rolle spielt die Stromquelle. Wenn ein Haushalt mit Ökostrom betrieben wird, folgt eine ganz andere Umweltbilanz als wenn auf konventionellen Strom gesetzt wird.

Fazit: Wie nachhaltig ist Remote Work wirklich?

coworking
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Remote Work kann CO₂-Emissionen senken, muss es aber nicht. Wird weniger gependelt, spart man Emissionen, doch der zusätzliche Energieverbrauch im Homeoffice kann die Einsparungen teilweise zunichtemachen. Unternehmen, die aktiv Büroflächen verkleinern und Mitarbeitende die bewusst mit Energie und Ressourcen umgehen, können den Effekt deutlich verstärken. Letztlich ist nicht jedes Homeoffice automatisch ein Gewinn für die Umwelt. Es kommt auf das Gesamtbild an und darauf, wie klug Arbeitsmodelle wirklich umgesetzt werden.

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