Der Jakobsweg zieht jedes Jahr Tausende von Pilgern an, die nicht nur spirituelle Erleuchtung suchen, sondern auch die Schönheit der durchquerten Landschaften genießen möchten. Inmitten dieser natürlichen Pracht wird die Bedeutung von Nachhaltigkeit besonders klar. Ein verantwortungsbewusstes Verhalten während der Pilgerreise hilft nicht nur, die Umwelt zu schützen, sondern bereichert auch das persönliche Erlebnis. Hier sind einige praktische Tipps, wie man den Jakobsweg nachhaltig begehen kann.

Mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln anreisen

Die Anreise zum Startpunkt des Jakobswegs und die Abreise von Santiago de Compostela bieten bereits die erste Gelegenheit, Nachhaltigkeit zu praktizieren. Zu bevorzugen sind öffentliche Verkehrsmittel wie Züge oder Busse anstelle von Flugzeugen , wenn möglich. Für die Anreise innerhalb Europas bieten sich oft Nachtzüge an, die nicht nur eine geringere CO2-Bilanz aufweisen, sondern auch ein einzigartiges Reiseerlebnis sind. Eine schnelle Verbindung ist beispielsweise zwischen Deutschland und dem Camino Frances in Frankreich möglich.

Nachhaltig pilgern auf dem Jakobsweg – so gelingt es

Plastik und Müll vermeiden, um den Weg sauber zu halten

Auf dem Jakobsweg ist es wichtig, Müll zu reduzieren und Abfälle wieder mitzunehmen. Mit wiederverwendbaren Utensilien wie Trinkflaschen, Besteck und Tellern lassen sich Einwegprodukte vermeiden. Der Müll sollte immer bis zum nächsten Ort mitgenommen werden, wo er ordnungsgemäß entsorgt werden kann. Wer gemütlich entlang des Jakobsweges in Portugal spaziert wird immer wieder Pilgern begegnen, die Abfälle aufsammeln und mitnehmen. Die Gemeinschaft aus Pilgern hat es sich zum Ziel gemacht, ihre Orte sauber zu hinterlassen und die Natur zu pflegen und zu schonen. Ein wichtiger Schritt für Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit.

Trinkflaschen
Photo via Canva PRO

Nachhaltige Unterkünfte entlang des Weges nutzen

Die Auswahl der Unterkunft hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die Umweltverträglichkeit der Pilgerreise. Erfahrene Reiseveranstalter verfügen über ein breites Netzwerk aus Kontakten und stellen die richtigen Unterkünfte zusammen. So kann sich der Pilgerer ganz auf seinen Weg fokussieren und muss dabei nur die Tagesration mitnehmen. Das erleichtert das Fortkommen und den Bedarf an einem eigenen Auto für die Tourenplanung. Stattdessen wird jede Etappe per Fuß genommen. Viele Unterkünfte entlang des Jakobsweges nutzen bereits erneuerbare Energiequellen, bieten Recyclingmöglichkeiten an und verwenden ökologische Reinigungsmittel. Das fördert umweltfreundliche Praktiken und unterstützt die lokale Wirtschaft.

Ökologisch nachhaltige Unterkünfte in Portugal, Foto über Ecobnb
Ökologisch nachhaltige Unterkünfte in Portugal, Foto über Ecobnb

Verpflegung lokal und saisonal gestalten

Die Verpflegung auf dem Jakobsweg bietet eine gute Gelegenheit, lokale und saisonale Produkte kennenzulernen und zu genießen. Die kleinen Dörfer und Städtchen vor Ort haben Märkte und lokale Geschäfte, die leckere Spezialitäten im Angebot haben. Das fördert nicht nur die Wirtschaft, sondern reduziert auch die Umweltbelastung durch lange Transporte. Manchmal ist es beim Küstenweg auch schön, einfach fangfrischen Fisch mit lokalem Gemüse zu genießen und danach weiter auf die Strecke zu gehen. Die Ernährung mit frischem Obst liefert Energie, ist gesund und schmackhaft.

Fazit: Der Jakobsweg geht auch nachhaltig

Beim Pilgern erleben viele Menschen eine Reise zu sich selbst und zurück in die Natur. Umso wichtiger ist es, hier zu genießen und die Welt so zu hinterlassen, wie sie vorgefunden wurde. Niemand ist sich hier zu schade, Abfälle aufzusammeln und sie am nächsten Stop in die Mülltonne zu entsorgen. Wenn jeder ein wenig beiträgt ist es möglich, den Jakobsweg zu pflegen und die Pilgerreise nachhaltig zu gestalten.

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