Unser Planet ist zu ⅔ mit Wasser bedeckt – darin findet man auf jedem einzelnen Quadratkilometer hunderttausende Plastikteile. Diese erschreckende Kennzahl zeigt, von welcher Dringlichkeit der weltweite Meeresschutz ist. Die Umweltverschmutzung schreitet immer weiter voran, daher ist es mehr als notwendig, sich aktiv für die Meere einzusetzen
Jeder Urlauber wünscht sich saubere Strände und sauberes Wasser. Der Schutz der Umwelt ist dafür unabdingbar. Möchten nicht nur Sie sich am Strand wohlfühlen und denken Sie daher auch an andere Urlauber und an die nachfolgenden Generationen, können Sie mit einem bewussten Verhalten und mit einigen Aktivitäten im Urlaub Ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Positive Fußspuren hinterlassen
Gemeinden und Kurverwaltungen investieren in jedem Jahr viel Geld und Arbeit in die Reinigung der Strände. Oft sind Urlauber unachtsam und lassen ihren Müll am Strand liegen. Für jeden sollte es selbstverständlich sein, nur positive Fußspuren in der freien Natur zu hinterlassen. Dazu gehört auch, dass Sie Zigarettenfilter nicht achtlos am Strand oder in der Landschaft liegenlassen. Diese Filter bestehen aus dem Kunststoff Celluloseacetat, dessen Abbau sich über Jahrzehnte erstreckt.
Vermeidung von Plastik
Wussten Sie schon, dass allein in Deutschland 11,5 Milliarden Liter von abgefülltem Wasser in PET-Flaschen konsumiert werden? Zu Hause und im Urlaub können Sie auf Plastikflaschen verzichten, denn Leitungswasser ist in vielen europäischen Ländern eine gute und gesunde Alternative. Dänemark gehört zu den Ländern mit der besten Trinkwasserqualität der Welt. Beim Einkauf können Sie auch im Urlaub Jute- oder Baumwolltaschen verwenden. Coffee-to-go-Becher aus Bambus sind wiederverwendbar und genauso wie Strohhalme aus echtem Stroh eine gute Alternative zu Plastik. Zahnbürsten sind inzwischen auch aus Bambus oder Holz erhältlich. Statt Plastikbesteck sollten Sie wiederverwendbares Besteck benutzen.
Mitmachen bei der Strandsäuberung
Im Urlaub können Sie bei Strandsäuberungsaktionen mitmachen, die regelmäßig von Naturschutzorganisationen, Gemeindeverwaltungen, freiwilligen Feuerwehren sowie Angler- und Wassersportverbänden organisiert werden. Die Teilnahme an solchen Aktionen macht sogar richtig Spaß! Der International Coastal Cleanup Day (ICC) ist der größte Strandreinigungstag der Welt und findet in jedem Jahr am dritten Samstag im September statt. Er wird in Deutschland vom NABU organisiert. Das Ergebnis mit mehr als 8 Millionen Tonnen Abfall von 2018 kann sich sehen lassen. Holen Sie sich die Gewässerretter-App auf Ihr Handy, können Sie Strandmüll melden, aber auch selbst aktiv werden und eine Aktion zur Beseitigung planen.
Meeresfische mit gutem Gewissen essen?
Fisch ist oft mit Nachhaltigkeitssiegeln wie dem ASC-Siegel des Aquaculture Stewardship Council oder dem MSC-Siegel des Marine Stewardship Council gekennzeichnet. Wie unabhängige Untersuchungen führender Institute und Meeresforscher ergaben, halten diese Siegel nicht immer, was sie versprechen. Sie sollten auf die Fangmethode achten, die bei den meisten Produkten angegeben ist. Fisch, der mit Rute und Leine, Schleppangeln, Angelruten oder anderen selektiven Methoden gefangen wurde, ist so gut wie frei von Beifang. Der Meeresboden wurde nicht geschädigt, Jungfische werden wieder freigelassen. Diese Fische erkennen Sie an der Kennzeichnung „hook and line“ oder „pole and line“. Fangmethoden mit Reuse oder Fischfallen sind ebenfalls schonend. Die Reuse darf jedoch nicht verlorengehen, da sie sonst zur Geisterreuse wird und zahlreiche Meerestiere tötet.
Weitere Tipps im Ratgeber der Deutschen Stiftung Meeresschutz
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