Nachhaltigkeitsaspekte spielen für viele Menschen auch beim Reisen eine immer wichtigere Rolle. Sie möchten einerseits die Welt erkunden, aber andererseits auch Rücksicht auf den Umwelt- sowie Klimaschutz nehmen. Eine Safari lässt sich damit auf den ersten Blick nur schwer vereinbaren. Auf den zweiten Blick gibt es aber durchaus Möglichkeiten für eine „grüne“ Safari. Wer also richtig an die Sache herangeht, kann mit der afrikanischen Tierwelt auf Tuchfühlung gehen, ganz ohne schlechtes ökologisches Gewissen. Dafür müssen einige Tipps berücksichtigt werden, von der Anreise über das Fortbewegungsmittel bis hin zum Verhalten in den Nationalparks. Welche das sind, verraten die folgenden Zeilen.
Richtiges Reiseziel aussuchen.
Wer eine klassische Safari erleben und einen Blick auf die „Big Five“ erhaschen möchte, hat mehrere afrikanische Länder zur Auswahl. Nicht jedes ist aber gleichermaßen für eine nachhaltige Safari geeignet. In manchen Reiseländern liegt der Fokus noch auf anderen, beispielsweise strukturellen Problemen und somit werden Nachhaltigkeitsaspekte (noch) vernachlässigt. Demgegenüber haben andere afrikanische Länder in den vergangenen Jahren eine Vorbildrolle eingenommen und Nachhaltigkeitsthemen eine hohe Priorität gegeben. Kenia, Namibia, Südafrika und Tansania gelten beispielsweise als fortschrittliche Reiseziele, wenn es um „grüne“ Safaris geht. Noch gibt es zwar Raum für Verbesserungen, zumindest wurden aber Themen wie die Wilderei oder Umweltzerstörung in Angriff genommen und durch konkrete Maßnahmen ergriffen wie die Einrichtung von Schutzgebieten oder die tansanische Taskforce mit dem Ziel „Null Wilderei“. Da diese Länder auf die Einnahmen durch den Tourismus angewiesen sind, um auch solche Projekte voranzutreiben, ist von einer Reise also nicht generell abzuraten. Wichtig ist nur, das richtige Reiseziel auszuwählen – und den Aufenthalt ökologisch zu gestalten.
Emissionen der Anreise kompensieren.
Die Auswahl des Reiseanbieters ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, der über die Nachhaltigkeit der Safari entscheidet. Mittlerweile gibt es immer mehr Anbieter, die auch auf ökologische Aspekte achten, wenn es beispielsweise um die Transportmittel geht. Sie nutzen Möglichkeiten, wie die Kompensation der CO2-Emissionen für den Hin- sowie Rückflug, um die Reise im Gesamten umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten. Es lohnt sich, solche Möglichkeiten zu recherchieren und zu nutzen, dann können auch Fernreisen wie jene nach Afrika vergleichsweise „grün“ gestaltet werden.
Nachhaltige Unterkunft wählen.
Eine bewusste Auswahl ist außerdem bei den Unterkünften wichtig. Das gilt sowohl, wenn diese durch den Reiseanbieter ausgesucht werden, als auch bei der Buchung auf eigene Faust. Das Sparen von Strom und Wasser, eine nachhaltige Abfallwirtschaft, umwelt- sowie klimafreundliche Speisen, die Nutzung erneuerbarer Energien – diese und weitere Kriterien sollte die Unterkunft erfüllen, um die Safari möglichst nachhaltig zu gestalten. Das kann auf luxuriöse Unterkünfte ebenso zutreffen wie auf einfache Übernachtungsmöglichkeiten wie das Camping oder die beliebte Safari-Lodge. Dem Reiseanbieter konkrete Kriterien zu nennen oder vorab selbst zu recherchieren und die Unterkünfte entsprechend auszuwählen, lohnt sich daher im Sinne der Nachhaltigkeit.
Verhaltensregeln kennen und einhalten.
In den Nationalparks gelten strenge Verhaltensregeln, die jeder kennen und einhalten muss. Sie dienen dem Schutz der Natur und der Tiere – aber auch der Reisenden selbst. Dazu gehört beispielsweise, keinen Lärm zu verursachen, das Fahrzeug nicht zu verlassen oder kein Feuer zu entzünden. Selbstverständlich sollte außerdem sein, Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen. Keinen Müll liegen lassen, keine Pflanzen mitnehmen, keine Tiere verletzen…solche allgemeingültigen Grundregeln in der Natur sollten für jeden Menschen selbstverständlich sein. Leider ist es das nicht. Umso wichtiger ist es, einen seriösen Guide zu wählen und andere Reisende auf potenzielles Fehlverhalten hinzuweisen; sowie natürlich selbst mit gutem Beispiel voranzugehen.
Geeignete Verkehrsmittel nutzen.
Im Reiseland angekommen, müssen die Urlauber erst einmal zum Ausgangspunkt der Safari gelangen. Dafür sollten sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Kürzere Strecken können außerdem zu Fuß oder mit einem geliehenen Fahrrad zurückgelegt werden, um das Klima zu schonen. Die Safari selbst kann je nach Region dennoch nur mit einem geländetauglichen Fahrzeug durchgeführt werden. In der Regel handelt es sich dabei um Gruppenreisen, sodass der Platz des Wagens vollständig ausgenutzt wird. In einigen afrikanischen Ländern wie Tansania ist auch eine Selbstfahrereise möglich, sei es auf Safari oder gleich als Rundreise zu verschiedenen Highlights des Landes. Das hat den Hintergrund, dass das Land aufgrund der stabilen politischen Lage eines der sichersten ostafrikanischen Reiseländer ist. Dann aber empfiehlt sich für mehr Nachhaltigkeit ein spritsparender Fahrstil, so wenig Gepäck wie möglich für eine geringere Last sowie die Nutzung der Klimaanlage nur bei Bedarf. Um Tiere zu beobachten, sollte der Motor zudem gleich aus zweierlei Gründen abgeschaltet werden: sie werden nicht durch dessen Geräusche vertrieben und zugleich werden der Spritverbrauch sowie die Emissionen reduziert.
Auf Souvenirs verzichten.
Eine weitere, wichtige Verhaltensregel für eine „grüne“ Safari besteht darin, keine Souvenirs mitzunehmen. Viele Souvenirs, die beispielsweise aus der Wilderei stammen, sind in Ländern wie Tansania ohnehin streng verboten und somit könnte es bei der Ausreise zu rechtlichen Konsequenzen kommen. Zudem wird mit Souvenirs oftmals auf Kosten der Natur, der Tiere oder der Einheimischen unethisches Geld verdient. Besser ist es daher, eigene Souvenirs anzufertigen, wie beeindruckende Fotos, die zuhause als Poster an die Wand aufgehängt werden können.
Nachhaltige Projekte unterstützen.
Wem die Reise nach Afrika trotzdem noch nicht „grün“ genug ist, der kann auch selbst aktiv werden und nachhaltige Projekte vor Ort unterstützen. Angebote für eine Freiwilligenarbeit gibt es in Ländern wie Tansania zahlreiche und so kann sich jeder nach den eigenen Fähigkeiten sowie Interessen engagieren: Umweltschutz-, Tierschutz-, soziale oder Aufforstungsprojekte sind dafür nur einige von vielen Beispielen. Eine solche Freiwilligenarbeit lässt sich hervorragend mit einer Rundreise durch das Land sowie einer ökologischen Safari verbinden – und bringt unterm Strich einen größeren Nutzen als Schaden für die Natur, das Klima, die Tiere sowie die Menschen vor Ort; ebenso wie für die Helfer selbst.
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